Am 1. Juli 1990 schlossen sich die Handballabteilungen der TSB Flensburg und des Handewitter SV zur Spielgemeinschaft SG Flensburg-Handewitt zusammen. Diese Bündelung war ein strategischer Schritt, um die Kräfte in der Region zu konzentrieren, professionellen Spielbetrieb zu fördern und langfristig auf Bundesliga-Niveau konkurrenzfähig zu sein. Die SG entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem der erfolgreichsten deutschen Handballvereine — und schuf damit die sportliche und organisatorische Basis für die spätere Gründung eines Nachwuchsleistungszentrums.
Geschichte der Akademie
Geschichte der Akademie
10 Stationen unserer Geschichte:
Die Flensburg Akademie hat sich Schritt für Schritt aus der regionalen Jugendförderung heraus entwickelt. Aus ersten Projekten zur Unterstützung junger Handballtalente entwickelte sich Schritt für Schritt ein Ort, an dem sportliche Ausbildung, schulische Begleitung und persönliche Entwicklung Hand in Hand gehen. Heute ist die Akademie fester Bestandteil der Vereinskultur und federführend für die Nachwuchsarbeit der SG Flensburg-Handewitt verantwortlich. Die folgenden zehn Stationen zeigen, wie dieser Weg verlaufen ist – sportlich, menschlich und kontinuierlich weitergedacht.
1. Handball-Wurzeln in Flensburg — frühe Vorläufer (1924 → 1990)
Handball hat in Flensburg und Umgebung eine lange Tradition: Bereits in den 1920er- und 1930er-Jahren traten lokale Turn- und Sportvereine in überregionalen Wettbewerben an. Diese lebendige Handballkultur legte das Fundament für spätere Professionalisierungen – und machte Flensburg zu einem natürlichen Standort für Spitzenförderung.
2. Gründung der SG Flensburg-Handewitt — Bündelung der Kräfte
3. „get in touch“ — der Jugendförderverein als Vorläufer
Aus der Basisarbeit verschiedener Förderinitiativen entstand um die Jahrtausendwende der Jugendförderverein „get in touch“ (ca. 2000). Die Initiative sorgte dafür, dass seit den 2000er-Jahren kontinuierlich in strukturierte Jugendbetreuung und Talentförderung investiert wurde. Der Verein legte den Grundstein für ein professionelles Nachwuchssystem, das später in der Akademie gebündelt wurde.
4. Konsolidierung der Nachwuchsförderung (2000er → Anfang 2010er)
In den 2000er-Jahren professionalisierte sich die Jugendarbeit somit schrittweise: Trainingsrahmen, Bildungsbegleitung und Unterkunftsangebote wurden sukzessive ausgebaut. In diesem Zeitraum entstanden Netzwerke mit Schulen, Ausbildungsbetrieben und Sponsoren, um Talenten neben dem sportlichen auch einen schulischen bzw. beruflichen Rahmen zu bieten. Zudem wurden erste infrastrukturelle Ressourcen für Kraft- und Athletiktraining geschaffen, die später in die Akademie-Struktur übergingen.
5. Rechtliche und institutionelle Gründung: Flensburg Akademie GmbH
Mit der Eintragung der Flensburg Akademie GmbH wurde die Nachwuchsarbeit erstmals auf eine professionelle, wirtschaftlich tragfähige Basis gestellt: Vertragsfähigkeit, Rechnungsführung, klar definierte Geschäftsführung und die Grundlage, um Fördermittel, Sponsoren-Vereinbarungen und betriebliche Abläufe verbindlich zu regeln. Die Eintragung ist ein zentraler Meilenstein in der Professionalisierung der Nachwuchsarbeit.
6. Offizielle Eröffnung des Handball-Internats „Flensburg Akademie“
7. Betriebliches Profil: Internat, Betreuung und Integration ins Profiumfeld
Die Akademie fungiert seither als Zentrum für Ausbildung und Begleitung junger Talente aus Flensburg, der Region und darüber hinaus. Insgesamt werden rund 70 Spieler schulisch, sportlich und persönlich betreut. Etwa 6 bis 10 von ihnen leben und lernen im Handball-Internat der Akademie. Durch die enge Verzahnung mit dem Profibereich der SG Flensburg-Handewitt entstehen fließende Übergänge für die besten Talente – von der Akademie bis in die Bundesliga.
8. Ausbau der Ausbildungsstrukturen und Professionalisierung
In den vergangenen Jahren hat sich die Akademie sportlich und organisatorisch weiterentwickelt. Trainingssteuerung, Athletik und Regeneration wurden durch sportwissenschaftliche Methoden präzisiert, ebenso die individuelle Förderung in Technik, Taktik und mentaler Stärke.
Parallel entstand eine noch engere Zusammenarbeit mit Schulen, Hochschulen und Ausbildungsbetrieben, die es den Spielern ermöglicht, schulische und berufliche Qualifikationen mit den hohen Anforderungen des Leistungssports zu vereinbaren.
Neben dem sportlichen Training stehen heute auch Themen wie Ernährung, Belastungsmanagement, Eigenverantwortung und soziale Kompetenz im Mittelpunkt der Ausbildung. So entstand ein moderner Ausbildungsstandort, der junge Menschen auf die komplexen Herausforderungen des Spitzensports vorbereitet – und ihnen gleichzeitig Perspektiven über den Sport hinaus eröffnet.
9. Individuelle Förderung und Übergangsmanagement
10. Kontinuität, Verantwortung und Identität
Ein zentraler Baustein der Akademie ist inzwischen die gezielte Begleitung von Spielern an entscheidenden Übergängen: vom Jugend- in den Erwachsenenbereich, von der Schule in Ausbildung oder Studium und vom Nachwuchs- in den Profibereich.
In intensiver Abstimmung zwischen Trainern, Lehrkräften und sportlicher Leitung werden individuelle Entwicklungspläne erstellt, die sportliche Ziele mit schulischen und persönlichen Perspektiven verbinden.
Diese ganzheitliche Betreuung ermöglicht den Spielern, ihre sportliche Leistungsfähigkeit schrittweise zu steigern, ohne dabei den Blick für Ausbildung, Charakterbildung und langfristige Stabilität zu verlieren. Ein hoher Prozentsatz früherer Akademiespieler ist heute fester Bestandteil der ersten und zweiten Handball-Bundesliga – ein Zeichen dafür, dass die Ausbildung an der Flensburg Akademie nachhaltig wirkt.